„Wir müssen den Planeten retten!“ Den Spruch hat wohl jeder schon einmal gehört. Unabhängig davon, ob man der Aussage zustimmt oder nicht – wer hat sich Gedanken darüber gemacht, ob diese Aussage im entsprechenden Kontext sinnvoll ist? Denn machen wir uns nichts vor! Hört man diesen Satz, ist doch fast immer gemeint: „Wir müssen die Menschheit retten!“
Den Planet Erde als astronomisches Objekt interessiert herzlich wenig, ob auf ihm Umweltbedingungen herschen, die das Überleben der Spezies Mensch – oder jeglichen anderen Lebens auf ihm – ermöglichen. Er wird weiterexistieren, egal ob auf ihm Umweltbedingung wie auf dem Mars oder der Venus herschen.
Richtiger ist also in den allermeisten Fällen: „Wir müssen die Menschheit retten!“ Müssen wir? Und wenn ja, warum?
Wozu wollen wir die Menschheit retten? Spätestens an dieser Stelle muss man sich die Frage stellen, ob man die Menschheit überhaupt für Wert hält, gerettet zu werden. Und dann: Ist man nur auf die eigene Existenz bedacht und will ohne Rücksicht auf andere nur selber so gut und komfortabel wie möglich leben? Hier trennen sich schon einmal all die egoistischen Existenzen, Soziopathen und Psychopathen von den anderen!
Betrachten wir die „anderen“, die hoffentlich den überwiegenden Teil der Menschen ausmachen. Zählen wir ruhig zu ihnen auch all diejenigen, die „nur“ auch für ihre Kinder und deren Nachkommen noch eine lebenswerte Welt erhalten möchten. Auch eine Art von Egoismus, könnte man meinen. Doch eher der harmloseren Art und immerhin mit Empathie für andere verbunden. Aber gehen wir mehr in die Tiefe! Wofür also wollen wir die Menschheit retten? Sollen nur so viele weitere Generationen auf dem Planeten leben dürfen wie möglich? Bis eine unabwendbare Naturkatastrophe das menschliche Leben oder gar jegliches Leben auf dem Planeten auslöscht? Und eine solche Katastrophe ist nach aktuellem Kenntnisstand unausweichlich. Sei es nun der Ausbruch eines Supervulkans, der mit seinem Ascheauswurf in die Atmosphäre dafür sorgt, dass für Jahrhunderte kaum noch oder gar kein Sonnenlicht mehr bis auf die Oberfläche vordringt. Sei es der Einschlag eines derart großen Objekts aus dem All, dass der Planet zur Gänze wieder in seinen Urzustand als glutflüssige Lavawelt zurück fällt. Oder wird es die Umkehr des Erdmagnetfeldes sein, die der Planet in mehr oder weniger regelmäßigen Zeitabständen durchmacht. Im Verlauf eines solchen Prozesses kann es dazu kommen, dass die Atmosphäre fast zur Gänze oder sogar komplett ins All entweicht. Noch viele andere Möglichkeiten existieren. Dabei unberücksichtigt sind noch die von Menschen verursachten Katastrophen, wie eine radioaktive Verseuchung durch Atomkrieg oder eine derartige Vermüllung und Vergiftung der Weltmeere, dass der Menschheit durch das Algensterben die Hauptsauerstoffquelle und die Nahrungsgrundlage entzogen wird.
Also? Ist es das?? Wollen wir schicksalsergeben darauf warten, dass solch ein Ereignis eintritt??? Hoffend, dass es nicht schon uns oder unsere Kinder erwischt? Doch was ist mit deren Kindern und deren Kindern? Oder wollen wir uns dagegen stämmen? Wollen wir, dass solch glänzende Errungenschaften der Menschheit wie Musik, Literatur, Philosophie und vieles andere einfach irgendwann mit uns untergehen? Oder möchten wir, das mehr von uns bleibt als noch nicht einmal eine Fußnote in der Geschichte dieses Universums?
Schon wieder eine Frage, die sich alle einmal stellen sollten – vor der viele aber zurückschrecken. Beantwortet man die letzte Frage aber mit „ja“, dann stellt sich schon die nächste Frage. „Wie?“ Doch diese Frage behandelt ein anderer Beitrag. Nur eins ist klar! „Die Menschheit retten“ ist bestimmt nicht möglich mit Stillstand oder gar Rückentwicklung. Nur Erkenntnisgewinn, Forschung und neue Technologien können hier die Lösung sein. Den Planet „Erde“ interessierts jedenfalls nicht, ob die Menschheit überlebt.
Siehe hierzu auch „Der Sinn des Lebens“: https://abenteuerunendlichkeit.com/2021/03/26/der-sinn-des-von-intelligentem-lebens/
